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Telefonforum zum Thema Demenz mit der Ostsee-Zeitung

Auszug

Rostock

Kathrin Ruhkieck, Vorsitzende der Alzheimer-Gesellschaft von MV, der Neurologe Dr. Ingo Kilimann und der Neurowissenschaftler Dr. Armin Keller standen den OZ-Lesern im Telefonforum zum Thema „Demenz“ am vergangenen Mittwoch Rede und Antwort. Hier die wichtigsten Probleme und die Antworten darauf.

Ich bin 52 Jahre alt und habe Angst, an Demenz zu erkranken. Mein Vater, drei Tanten und mein Bruder (60) sind davon betroffen. Ich war in einer Gedächtnissprechstunde. Dort wurden einige Aussetzer als stressbedingt bewertet. Ist Demenz vererbbar?

Es gibt familiäre Formen von Alzheimer, die rein über die Gene vererbt werden. Kinder von Betroffenen erkranken zu 50 Prozent ebenfalls. Diese Formen treten aber sehr selten auf. Sie setzen gewöhnlich zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr ein. In der Gedächtnissprechstunde kann im Zweifel unterschieden werden, ob eine Krankheit vorliegt oder nicht. Bei Ihnen dürfte das Risiko nicht allzu hoch sein. Also heißt es jetzt für Sie: Stress reduzieren!

Ist Demenz heilbar? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Antwort auf diese Frage muss leider für die häufigsten Formen der Demenz mit einem Nein beantwortet werden. Es gibt Medikamente (Antidementiva), die den Verlauf beeinflussen und zum Teil sogar verlangsamen können. Lediglich einige seltenere Demenzformen, die durch Depressionen, Medikamente, Schilddrüsenerkrankungen oder eine Vitamin-Unterversorgung bedingt sind, können geheilt werden. Begleiterscheinungen der Demenz, wie Angst, Depression oder Schlafstörungen, lassen sich durch eine medikamentöse Therapie mildern.

Als 93-Jährige merke ich, dass ich vergesslich geworden bin. Kann ich dagegen ein Medikament nehmen?

Bei Medikamenten muss bedacht werden, dass sie auch Nebenwirkungen haben. Gerade bei älteren oder alten Menschen stellt sich die Frage, ob der Nutzen eines solchen Medikaments den Schaden, den es auch anrichten könnte, aufwiegt. Das muss genau überlegt werden. Eine Nebenwirkung könnten zum Beispiel Schwindelattacken sein. Und ein Sturz wäre weitaus schlimmer als ein wenig Vergesslichkeit. Vielmehr ist zu überlegen, ob bei sehr alten Menschen manche Medikamente, die nicht gut für das Gedächtnis sind, weggelassen werden könnten. Das muss mit dem Hausarzt besprochen werden.

Sie können den vollständigen Beitrag hier nachlesen.