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Zum Tag der Nachbarn: Vergesst Menschen mit Demenz nicht

PRESSEMITTEILUNG DER DAlzG Landesverband M-V e.V. 

Das nachbarschaftliche Miteinander wird gerade mit vielen Plakaten in der Öffentlichkeit beworben. Mit kleinen und großen Ideen kann sich jeder an diesem Aktionstag beteiligen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. ruft dazu auf, aus diesem Anlass noch einmal mehr auf Nachbarn mit kognitiven Beeinträchtigungen zu achten, denn Menschen mit Demenz können die Einschränkungen für ihren Alltag in Zeiten von Corona oft nicht verstehen, reagieren mit Angst und brauchen dafür Verständnis und Hilfe.

Menschen in ihrer Nachbarschaft, die an Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz leiden, sind häufig auf zusätzliche fremde Hilfe angewiesen. „Aus den Berichten der pflegenden Angehörigen an unserem Beratungstelefon wissen wir, dass sich ihre Lebenssituation gravierend geändert hat.“ erklärt Kathrin Ruhkieck, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. „Verständlicherweise sind sie besorgt. Besuchs- und Kontaktverbote verunsichern und verursachen Ratlosigkeit, Stress und individuelle Leiden bei den Betroffenen.“ So berichtet Kathrin Ruhkieck von einer Anruferin aus Rostock, deren Ehemann seit einigen Jahren an fortschreitender Demenz leidet: „Beide leben in ihrem Zuhause. Die Ehefrau betreut ihren Mann rund um die Uhr liebevoll. Bislang konnten sie noch viele Aktivitäten, wie den Weg zum Supermarkt, gemeinsam erledigen. Jedoch ist die Abstands- und Maskenpflicht für den Ehemann nicht zu verstehen. Er regiert zumeist gereizt und wird manchmal sogar aggressiv. Ihren Mann allein zu Hause lassen, kann sie schon lange nicht mehr.“ Vertraute Nachbarn können in diesem Fall wertvolle Hilfe leisten, Einkäufe erledigen oder den Weg zur Apotheke übernehmen.

„Obwohl sich mittlerweile die Lage etwas entspannt und die allgemeinen sozialen Kontakte unter den gegenwärtigen Bedingungen zunehmend gelockert werden, ist Nachbarschaftshilfe für viele ältere Menschen weiterhin unentbehrlich“ so Kathrin Ruhkieck. Nicht nur allgemeine Erledigungen unterstützen im Alltag, sondern persönliche Telefonate, ein Gespräch über den Gartenzaun oder am offenen Fenster sind besonders hilfreich um das Wohlbefinden und das Sicherheitsgefühl älterer Menschen zu steigern.“  Weiter betont Kathrin Ruhkieck: „Gerade in dieser schwierigen Situation mit den vielen Einschränkungen durch die Corona-Epidemie dürfen die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz nicht in Vergessenheit geraten. Selbst noch so kleine Hilfsangebote können Großes bewirken.“ Natürlich ist und bleibt oberstes Gebot, sich selbst und andere zu schützen. Hier hilft die AHA-Formel: Abstand, Hygiene, Alltagsmasken.“

„Wir freuen uns über die vielen Initiativen und Hilfsangebote ehrenamtlicher Nachbarschaftshilfe und wir wollen auch gern stellvertretend für die Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen, Danke an alle Nachbarschaftshelferinnen und –helfer sagen, die in der heutigen Zeit einmal mehr auf ihre Mitbürger achten und insbesondere bei Menschen mit Demenz einmal mehr den persönlichen Kontakt pflegen.“ betont Kathrin Ruhkieck. „Wenn Sie Rat im Umgang mit Menschen mit Demenz benötigen oder konkrete Fragen rund um das Thema Demenz haben, rufen Sie uns bitte an. Das Beratungstelefon der Deutsche Alzheimer Gesellschaft Landesverband M-V e.V. ist unter 0381 208 754 00 zu erreichen.“

Hinweis:

Es gibt übrigens viele Möglichkeiten und Angebote der Nachbarschaftshilfe. Möchten Sie auch helfen? Dann erkundigen Sie sich im Internet, an ihrem Wohnort oder bei ihrem nächstgelegenen Pflegestützpunkt in Mecklenburg-Vorpommern. Bei letzterem handelt es sich um ein hilfreiches Angebot zur Unterstützung im Alltag, speziell für Pflegebedürftige.